Mittwoch, 11. August 2010

Autoreninterview mit Uwe Prink

Herr Prink, wann haben Sie zu schreiben begonnen?

Ich entwerfe und schreibe seit 20 Jahren Lehrmaterial für meine Tätigkeit als Coach und Trainer für Bewerbungs- und Kommunikationstraining. Den Roman ›Leben ist ein Nebenjob‹ habe ich 2006 begonnen.

Haben Sie Lieblingsbücher?

Schwer zu sagen. Jede Zeit hat ihre Bücher. Geprägt haben mich: Der Steppenwolf, Das Glasperlenspiel, Narziss und Goldmund und Siddhartha von H. Hesse, Gedichte von F. Nietzsche, Betty Blue und Erogene Zone von Philippe Djian, Quitten für die Menschen zwischen Emden und Zittau von Max Goldt, Ich brauche Liebe von Klaus Kinski, Morbus Fonticuli von Frank Schulz u.a.m. Sachbücher: Wendezeit von Fritjof Capra, Das Gedächtnis der Natur von Rupert Sheldrake, Verfall und Ende des öffentlichen Lebens. Die Tyrannei der Intimität von Richard Sennett, Die Furcht vor der Freiheit von Erich Fromm, Der Prozess der Zivilisation von Norbert Elias u.a.m.

Planen Sie, weitere Romane zu schreiben?

Selbstverständlich: den zweiten Teil meines autobiografischen Romans und einen Science-Fiction-Roman zum Thema Weltdiktatur.

Wann schreiben Sie?

Im Moment bin ich an einen Autorenvertrag für umfangreiches Lehrmaterial gebunden. Danach werde ich mich wieder den Romanprojekten widmen. Und dann schreibe ich am Tag. Ich stehe auf und schreibe wie an einem normalen Arbeitstag. Wenn ich nachts nicht schlafen kann, schreibe ich ganze Kapitel im Kopf.

Wie haben Sie mit diesem Roman begonnen – haben Sie ihn durchgeplant oder einfach drauflos geschrieben?

Anfangs schrieb ich drauflos. Im Laufe der Zeit wurde es immer planvoller.

Haben Sie manchmal Schreibprobleme?

Bis jetzt noch nicht. Eher Zeitprobleme, um alles, was mir im Kopf herumschwirrt, auf das Papier zu bringen, bzw. in das Notebook zu »hacken«.

Wie steht Ihre Umwelt zu Ihrer schriftstellerischen Arbeit?

Mein Sohn ist sehr interessiert daran, weil er selbst textet und komponiert. Meine Frau ist sehr kritisch und schwer zu begeistern. Das ist auch gut so.

Verraten Sie uns, wie es in Ihrem Schreibraum aussieht?

Vor allen Dingen unaufgeräumt. Es ist ein kleines Arbeitszimmer mit Notebook und was man sonst dazu braucht. Viele Bücher, Fotos von meinen Lieben und von meinen Auftritten als Rocksänger sind darin. Eine Pinnwand mit Material für den Science-Fiction-Roman, sonst verliere ich bei der Stofffülle aus der umfangreichen Recherche den roten Faden. Eine Liege zum Nachdenken.

Hören Sie Musik beim Schreiben?

Das wäre völlig unmöglich. Schreiben und Musik erfordern höchste Konzentration. Sonst schreibe ich Mist. Wenn ich der Musik nicht zuhören kann, empfinde ich sie als akustische Umweltverschmutzung.

Was tun Sie sonst noch gern außer zu schreiben?

Singen – Rock – und Musik hören. Kochen. Ich koche jeden Tag frisch für meine Familie. Lesen im Bett.

Wohin reisen Sie gerne? Schreiben Sie auch im Urlaub?

Dahin, wo es warm ist und wo es ein Meer gibt. Früher Frankreich, dann Kroatien, die letzten Jahre in die türkische Ägäis. Dieses Jahr war es Thailand, Schnorcheln im Korallenriff.

Über Weihnachten und Sylvester waren wir einige Male in Norwegen langlaufen. Da waren auch magische Momente dabei. Die Wolken hängen schwer und tief an der Hardanger Vidda.

Wenn mir der Ort bekannt ist, kann ich auch schreiben, meist tue ich es aber nicht. In Thailand gab zu viele neue Eindrücke und der Ort war mehr als magisch.

Laotse sagt: Reisen ist besonders schön, wenn man nicht weiß, wohin es geht. Aber am Allerschönsten ist es, wenn man nicht mehr weiß, woher man kommt.

Wie haben Sie Ihr Roman-Ende gefunden?
Bei meinem autobiografischen Debüt war das relativ einfach. Ich hatte mir überlegt, wann ein Break sein muss, um noch genug Stoff für den 2. Teil zu haben. Dafür brauche ich nur in meinem Gedächtnis zu graben. Der Protagonist meines Romans hatte absolut keine Idee, was er ... – Mehr wird nicht verraten!

Wir danken für das Interview!




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